Bürgergenossenschaft Alte Post

Wer wir sind

Wir sind ein Zusammenschluss von kaufmännisch bewanderten, sozial engagierten und technisch versierten Personen, die die klare Absicht verfolgen, sich für den Erhalt der Alten Post in Ense einzusetzen.

Nachdem bekannt wurde, dass eine der letzten verbliebenen Gaststätten in Ense einem Neubau weichen sollte, sprang zunächst die Gemeinde als Pächter ein und der voreilige Abriss war erst einmal vom Tisch. Die so gewonnene Zeit nutzte man für Gespräche mit vernetzten Enser Bürgern, um nach Lösungen für den Erhalt des Gastronomie- und Hotelbetriebes in diesem Gebäude zu suchen.

Als Ergebnis dieser Bemühungen steht nun ein entschlossenes Team in den Startlöchern. Mit neuen Ideen und Engagement gilt es, den Sanierungsstau zu beheben und der Alten Post neues Leben einzuhauchen.

Zurzeit noch eine Interessengemeinschaft, aber bald schon eine Bürgergenossenschaft: das ist der erste Meilenstein, der auf unserer Agenda steht. Damit werden wir handlungsfähig und gewährleisten eine nachhaltige und fortwährende Bewirtschaftung dieses ehrwürdigen Gebäudes, übrigens eines der ältesten im Ortskern.

Gemeinschaftliches Handeln steht bei uns an oberster Stelle und wir sind überzeugt, dass dieser Ansatz der beste Weg ist Altes zu erhalten und Neues zu gestalten. Diesem Gedanken folgend, möchten wir alle Enser Bürger und natürlich auch Gäste von außerhalb bald wieder in der Alten Post willkommen heißen.

Selbsthilfe

Wir schließen uns zusammen, um gemeinsam etwas zu erreichen.

Selbstverantwortung

Unsere Mitglieder bringen das erforderliche Kapital selbst auf und übernehmen die Haftung.

Regionalität

Als Genossenschaft sorgen wir für Wertschöpfung in der Region, zahlen vor Ort unsere Steuern und fördern das Gemeinwesen.

Demokratie

Unsere Arbeit ist basisdemokratisch und transparent, jedes Mitglied kann mit seiner Stimme an Entscheidungen mitwirken.

Gleichberechtigung

Unsere Bürgergenossenschaft ist offen für alle Teile der Gesellschaft, die ein gemeinschaftliches Füreinander leben und wertschätzend miteinander umgehen.

Alte Post Zeichnung

Das Projekt

Der Kern vieler Dörfer war über viele hundert Jahre die Kirche, das Pfarrhaus, eine Gaststätte mit Poststation. Noch vor 60 Jahren standen in unserem Dorf um unsere Lambertuskirche viele Fachwerkhäuser. Über lange Zeiten war ein Ortskern entstanden, der auch aus individuell gebauten und heimelig anmutenden Häusern bestand. Jedes Haus einzigartig und vollgepackt mit Geschichten und Geschichte. Das Ortsbild war hierdurch einmalig und unverwechselbar.

In der Zeit der „Ortskernsanierung“  dachte man an Verkehrsführung und Modernisierung. Viele alte Fachwerkhäuser wurden abgerissen, der Spring neu erfunden und die Straßenführung verlegt. Heute gibt es leider nur noch sehr wenige Häuser, denen man ihre lange Geschichte auf Anhieb ansieht und die durch ihre Existenz eine wichtige ortsbildprägende Funktion übernehmen. Beim Penny sagt wohl niemand: „Da war ich schon mit meinem Opa, als ich ein Kind war.“

Die Alte Post kann durch ihre Anwesenheit Geschichte erzählen und lebendig werden lassen: vom Mühsal vergangener Generationen, von der Postverbindung zwischen Frankfurt und Münster, von der Notwendigkeit einer „Deckstation“ für Pferde, vom Alltagsleben der Menschen.

In den letzen Jahren war das Schicksal der alten Post ungewiss. Es gab Gerüchte von Abriss und Neubau. Abriss gab’s genug, einen weiteren Neubau brauchen wir an dieser Stelle nicht. Die Alte Post gehört nun doch zu den wenigen Zeitzeugen aus Fachwerk, die uns in Ense und Bremen geblieben sind. Sie ist erhaltenswert: Als Treffpunkt mit Gaststätte und großem Saal, für Feiern und größere Zusammenkünfte, als ein Mittelpunkt in unserem Dorf und als schönes und individuell anzusehendes Gebäude.

Als Genossenschaft können wir mit vielen Menschen, vielen Ideen und vielen Händen „Altes erhalten und Neues Gestalten“.

Packen wir die Zukunft an!

Unsere Ziele

Gebäude Alte Post erhalten

Unsere Bürgergenossenschaft wurde mit dem klaren Ziel gegründet, das Gebäude der Alten Post zu erhalten und das Gebäude mit Hilfe dringend notwendiger Renovierungsarbeiten in ein neues Zeitalter zu führen.

Treffpunkt im Ortskern schaffen

Ense-Bremens letzte Gastronomie soll als lebendiger Treffpunkt für Kulturelles, Vereine, Feierlichkeiten, Events und Begegnungen von Jung und Alt erhalten bleiben. So unterstützen wir, den Ortskern aufzuwerten und zu beleben.

Langfristig Gewinn erzielen & Rendite ermöglichen

Weitergehend verfolgen wir mit der Genossenschaft das Ziel, langfristig Gewinn zu erzielen und so den Mitgliedern eine Rendite zu ermöglichen.

Historie Alte Post

Karte Postwege 1803

19. Jh.

Die Post kommt…

Bremen liegt an der sog. „Frankfurter Straße“, ein Postweg der von Frankfurt nach Münster führt. In Bremen lag eine Etappenstation zwischen Neheim und Werl.

Quelle des Bildes: Einfaches Nutzungsrecht freundlicherweise erteilt von Dr. Theo Bönemann, Menden

ca. 1815

Ein Mann kauft Land…

Theodor Veltin gt. Söbbeler erwirbt zu dieser Zeit das Land gegenüber dem Pastorat.

Urkataster Alte Post

1825

Ein Gebäude entsteht…

Etwa um diese Zeit erbaut Theodor Söbbeler auf seinem Land die Alte Post als Fachwerkhaus. Von Anfang an wurde das Gebäude als Gastbetrieb mit Pferdestall geplant. Das Urkataster von 1828 nennt ihn als Besitzer.

Quelle des Bildes: Urkataster 1825

Stratmann 20. Jh.

um 1890

Brot, Bier und Kartoffeln…

Bewirtschaftung des Gebäudes durch die Familie Stratmann. Bäckerei, Wirtschaft („Gastwirtschaft Stratmann“), ein wenig Landwirtschaft.

Quelle der Bilder: Foto Stratmann, 1890 (Heimatverein Ense)

um 1919

Es wird kriminell…

Ermordung des Besitzers Herrn Stratmann bei einem Überfall durch tödliche Schüsse. Bis heute ein ungeklärter Mord.

Quelle des Bildes: Artikel im Soest Anzeiger, am Mittwoch, 07. April 2021

ca. 1920/22

Neue Besitzer…

Bäckermeister Anton Severin ersteigert das Haus. Nutzung zunächst als Bäckerei.

Geschichte Alte Post 1925

1929

Die Hengste kommen…

Teilverpachtung und Einrichtung einer Deckstation für Pferde in Verbindung mit dem Gestüt Warendorf. Tochter Maria Westkämper führt die Wirtschaft („Gaststätte Severin/ Westkämper), die Landwirtschaft und die Deckstation mit vier Hengsten weiter.

Quelle des Bildes: Artikel im Soester Anzeiger, am Dienstag, 01. Dezember 2020

1960er Jahre

Moderne Zeiten…

„Ortskernsanierung“. Frau Westkämper verkauft ihr Haus an die Gemeinde Ense.

Tausch im Rahmen der Sanierung: Familie Otterstedde erhält dieses Gebäude und übergibt ihr gegenüberliegendes Haus mit Grundstück der Gemeinde zum Abriss und Neubau. Der Name ihrer Gaststätte (Zur Post) wird leicht verändert und zieht mit um: “Zur alten Post“

Bei Otterstedde war seit langer Zeit auch die Poststation und das Standesamt.

Quelle des Bildes: Foto Ortsmitte 1955 (Heimatverein Ense)

bis ca. 2000

Es bleibt in der Familie…

Fast drei Generationen betreibt Familie Otterstedde die Gastwirtschaft und das Hotel. Nach Erreichen der Altersgrenze wird das Lokal verkauft und von vier verschiedenen Pächtern unterschiedlich lange betrieben.

2020

Altes erhalten…

…Neues gestalten! Gerüchte um Abriss und Neubau führen zum Zusammentreffen einer bunten Truppe von Menschen. Die Idee entsteht und nimmt Formen an, durch die Gründung einer Genossenschaft das Gebäude zu kaufen, zu sanieren, zu verpachten und zu erhalten.

Diese Zusammenstellung beruht auf Forschungen von Bernhard Padberg, Arnsberg, und dem Heimatverein Ense-Bremen.

Fotos und Dokumente: Archiv des Heimatvereins, wenn nicht anders gekennzeichnet

Häufig gestellte Fragen

In einer Genossenschaft schließen sich die Mitglieder freiwillig zusammen, um gemeinsam zu wirtschaften. Dabei soll die wirtschaftliche Förderung aller Mitglieder aus eigener Kraft und nicht durch Unterstützung Dritter bzw. des Staates gelingen.

Mehr Informationen findest du HIER!

Sie vereint wirtschaftliche, kulturelle und soziale Ziele. Es gibt eine begrenzte Haftung bis zur Höhe des Anteils. Es gibt regelmäßige Prüfungen durch den Genossenschaftsverband.

Eine Genossenschaft stellt die insolvenzsicherste Rechtsform dar mit einer offenen Bilanz.
Die Mitglieder sind zugleich profitierende Kunden. Es ist eine demokratische Gesellschaftsform, in der jedes Mitglied eine Stimme hat.

Du musst lediglich eine Beitrittserklärung ausfüllen und mindestens einen Anteil in Höhe von 1.000 Euro zahlen.

Die Mindesteinlage hat einen Wert von 1.000 Euro.

Ja, erhöhen kannst Du jeweils in 1.000-Euro-Schritten.

Nein, jedes Mitglied besitzt eine Stimme – unabhängig von der Höhe der Einlage.

Zunächst einmal steht der Erhalt des Gebäudes im Vordergrund. Da das Geld zunächst für den Erwerb und die Renovierung benötigt wird, ist in den ersten Jahren nicht mit einer Rendite zu rechnen. Langfristig ist natürlich vorgesehen, Gewinne zu erzielen.

Nein, die Zahl der Mitglieder ist unbegrenzt.

Nein, eine Aufnahme – ebenso wie der Erwerb zusätzlicher Anteile – kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Am 29.01.2024, ist ein weiterer Meilenstein zur
Wiederbelebung unserer Alten Post erreicht!
Der Pachtvertrag mit Radomir Padezanin (genannt
„Rado“) ist unterschrieben.
Rado ist voller Energie und freut sich sehr, der alten Post wieder neues Leben einzuhauchen. Er sprach davon, es zum Wohnzimmer im Ort zu machen.

Vorstand

Markus Bahne , Michèl Pensky-Bauerdick, Markus Spiekermann

Aufsichtsrat

Andreas Düser, Thomas Stock, Kerstin Häken, Barbara Vielberg, Rudi Schulte, Franz Josef Hering, Jürgen Schwegmann

Kassierer

Christian Häken

Datenschutzbeauftragte

Jeanette Bahne

Du findest alle wichtigen Informationen auch noch einmal auf einem Blick in unserem Handout, das Du HIER anschauen sowie herunterladen kannst!

Sprich uns jetzt an!